Shopping-Center Listen

In Deutschland gibt es eine größere Anzahl von Shopping-Centern. Verwaltet werden die Center durch ein Center Management. Größere Center haben meist auch einen Ankermieter der die Attriktivität des Centers steigert. Die Bedeutung des Ankermieters hat allerdings in den letzten Jahren abgenommen.

Center Management

Der Begriff Center Management bezeichnet allgemein Geschäftstätigkeiten, die die Konzeption, die Leitung und die Verwaltung von Einkaufszentren, Einkaufspassagen oder Factory Outlet Center betreffen. Zu den Aktivitäten eines Center-Managers gehören unter anderem:

  • Entwicklung von Nutzungskonzepten
  • Marktanalyse
  • Ermittlung von Mieter- und Kundenwünschen
  • Mieterbetreuung
  • Center-Organisation
  • Marketing und PR
  • Vermietung
Ein Center Management wird vielfach als Koordinierungsstelle eingesetzt, um das Zentrum als Ort des Einkaufens, Erholens, der Unterhaltung einheitlich zu profilieren. Obwohl die Vermietung von Geschäftsräumen oft zum Center Management dazugehört, ist dies nicht immer zwangsläufig der Fall, denn Unternehmen, die sich im Bereich des Center Managements engagieren, tun dies entweder für die eigenen Center, in denen sich auch die eigenen Läden befinden (Metro) oder für die eigenen Center und auch im Auftrag für andere Unternehmen (ECE). Insgesamt aber zielt das Dienstleistungsspektrum des Center Managements immer auf eine Optimierung der Nutzung von Shopping Malls ab.

Die Großen Center Manager
Die großen Unternehmen der Branche des Center Management verwalten jeweils bis zu 100 oder mehr Einkaufszentren in ganz Europa und kooperieren mit mehreren tausend Mietpartnern. Marktführer ist seit 40 Jahren die ECE Projektmanagement GmbH, die das Berufsbild des Centermanagers in Deutschland mitgeprägt hat und eine eigenen Centermanagement-Akademie unterhält. ECE wurde 1965 von dem inzwischen verstorbenen Werner Otto gegründet, ist derzeit in 13 Ländern aktiv und managet über 100 Shopping-Center. Diese werden von knapp drei Millionen Kunden täglich besucht und haben insgesamt dreieinhalb Millionen Quadratmeter Verkaufsfläche. Neben Shopping Centern verwaltet ECE mit etwa 3.000 Mitarbeitern auch Verkehrsimmobilien wie Hauptbahnhöfe in Leipzig und Köln sowie Büroimmobilien.

Auch die Unibail-Rodamco-Westfield ist im Markt des Center Management eines der vorherrschenden Unternehmen. Mit etwa 500 Mitarbeitern entwickelt und betreibt mfi Shopping Center, Einkaufs-Arcaden oder Parks im gesamten Bundesgebiet. Zu den derzeit 25 Objekten im Portfolio von mfi gehören allein sieben Parks und Center im Großraum Berlin, die fast immer den Zusatz Arcaden tragen.

Weitere große Unternehmen der Branche sind die IC Immobilien Gruppe und Donaldsons. IC Immobilien ist als Dienstleister im Immobilienbereich tätig sowie als Initiator von geschlossenen Immobilienfonds und betreut ein Investitionsvolumen von rund 4,5 Milliarden Euro für etwa 34.000 private und institutionelle Anleger. Donaldsons Deutschland ist Teil der britischen Unternehmensgruppe Donaldsons Europe, die wiederum zum Beratungsunternehmen DTZ gehört. Im Jahr 1869 gegründet, ist Donaldsons heute einer der unabhängigen europäischen Marktführer im Asset Management für Shoppingcenter. Europaweit ist Donaldsons im Management von etwa 270 Shoppingcentern engagiert. Zum Portfolio von Donaldsons Deutschland zählen unter anderem das Märkische Zentrum und das Forum Steglitz in Berlin, das B5 Designer Outlet sowie das Luisencenter in Darmstadt.

Einzelhändler
Im Einzelhandel ist die Metro-Gruppe mit der Metro Properties marktführend im Bereich des Center Managements. Die Metro Group Asset Management betreibt mehr als 70 Centerstandorte in Deutschland, Polen und der Türkei. Seit 2004 betreut dieses Unternehmen die von der Metro Group genutzten Immobilien. Die Metro Gruppe ist das größte deutsche Handelsunternehmen, zu dem Firmen wie Metro Cash & Carry, Real, Media Markt und Saturn gehören.

Auch die Inter IKEA Centre Group oder kurz IICG entwickelt und betreibt Shopping Center im Zusammenhang mit IKEA-Einrichtungshäusern, die als Kaufmagneten funktionieren sollen. Ein Beispiel dafür ist IKEA in Hamburg-Moorfleet. Auf dem Gelände ist auch ein großer Baumarkt von Bauhaus angesiedelt. IICG mit Sitz in Kopenhagen ist europaweit aktiv und expandiert demnächst auch nach China. Das Unternehmen wurde 2004 ins Leben gerufen und gehört IKEA. Mehr als sechs Shoppingcenter und Retail Parks an Standorten wie Essen, Hamburg, Koblenz, Mannheim, Oldenburg, Köln, Saarlouis, Ulm und Wallau sind in Besitz der IICG. In der Summe finden sich dort über 173.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche.

Weitere große Betreiber von Shoppingcentern aus dem Einzelhandel sind die CEV, eine Tochter der Edeka. CEV verwaltet mit über 180 Mitarbeitern 42 Einkaufscenter. An weiteren rund 350 Standorten von EDEKA betreiben firmeneigene Center-Manager Konzessionärszonen und betreuen etwa 2.000 feste Mietpartner.

Das Mittelfeld
Ein großes Feld bilden Unternehmen, die bis zu zehn Shopping-Center betreuen und die ihre Schwerpunktaktivitäten daher zum Teil etwas anders lagern als die großen Vertreter des Center Managements. So ist die HMCM Centermanagement GmbH aus Berlin für sieben Einkaufszentren und drei Outlet Center zuständig und die Saller Unternehmensgruppe betreut zwei Shopping-Center, mehrere EKZ sowie etwa einhundert weitere Fachmarktzentren und Standorte.

Betreiberfirmen von Designer Outlet-Shops wie die Firma Mc Arthur Glen, die davon in Deutschland zwei betreibt, oder von Factory Outlets wie die Firma Value Retail, sind ebenfalls zum Marktsegment des Center-Managements der mittleren Größe zu zählen. Value Retail betreibt europaweit sogenannte Outlet-Shopping Villages, die zwischen 10.000 und 20.000 Quadratmetern groß sind und die über 300 verschiedenen Mode- und Designermarken beheimaten. In Deutschland gibt es zwei von insgesamt neun europäischen Factory-Outlet-Villages.

Weitere Betreiberfirmen von Einkaufszentren der mittleren Größe heißen G.F.S., Fundus, Difa, DGAG, CMI, Trigon, SEC Hamburg und Rendita Colonia. Die großen Einkaufszentren gehören meistens Fondsgesellschaften wie WestInvest (WestLB) und Union Investment (VR Bankengruppe) oder ausländischen Investoren wie Unibail Radamco, Sonae Sierra und NILEG, Merrill Lynch, Ivanhoe Cambridge, IC Group, Hypovereinsbank, FUNDUS, Donaldsons, Deutscher Herold, Deutsche Euroshop AG, DCM, DB Real Estate und Credit Suisse.

Die Zukunft
Der Zukunft des Metiers des Betriebstypus Center Managements wird ein relativ großes Wachstumspotenzial zugeschrieben, denn obwohl Deutschland über eine überdurchschnittlich hohe Flächenausstattung im Einzelhandel verfügt, ist der Anteil der Shoppingcenter daran vergleichsweise gering. Obwohl sich die Zahl seit 1995 verdoppelt hat, beträgt er etwa 135 Quadratmeter pro 1.000 Einwohner. Dass hier noch Luft nach oben ist, zeigt auch die nach wie vor hohe Attraktivität des Shoppingcenter-Marktes für Immobilieninvestoren.

Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt © 2010 wer-zu-wem (sd/jb)

Ankermieter

Als Ankermieter werden in großen Shopping-Centern besonders attraktive große gewerbliche Mieter bezeichnet, die entweder in der Mitte oder am Ende des Centers angesiedelt sind. Das Wort leitet sich vom englischen Anchor Store ab.

Die Idee stammt von dem Stadtplaner und Architekten Victor Gruen. Dieser entwarf 1956 die erste überdachte Shopping-Mall in Southdale, südlich von Minneapolis. Bauherr war damals die Kaufhauskette Dayton. In früheren Jahren galten vor allem Supermärkte als Ankermieter. Dies hat sich aber zunehmend gewandelt, so dass jetzt häufig Elektronikmärkte, Warenhäuser oder große Textilhändler als Ankermieter gelten. Aufgrund ihrer hohen Attraktivität bekommen Ankermieter günstigere Mietkonditionen als die anderen Einzelhändler. Der Ankermieter ist dafür aber auch Frequenzbringer für das gesamte Objekt.

Das Prinzip des Ankermieters zeigt sich sehr deutlich beim von der ECE betriebenen AEZ in Hamburg. Am südlichen Ende befindet sich ein Kaufhaus und am nördlichen Ende ein großes Modegeschäft.



In Deutschland gelten vor allem die Elektronikmärkte Saturn und Media-Markt, die Kaufhäuser Karstadt und Kaufhof sowie Modegeschäfte wie Breuninger und P & C, Verbrauchermärkte wie Real aber auch Spielzeuganbieter wie ToysRUs als Ankermieter.

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